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Die Geschichte der Fasnetspäperer

Erinnerungen von Andreas Lemminger:

Ein genaues Gründungsdatum der Fasnetspäperer gibt es nicht. Da die Fasnetspäperer aus dem Spielmannszug entstanden sind, ist in der Erinnerung an deren Anfang eher fließend.

Schon immer waren Teile des Spielmannszuges als Übrigbleibsel des Stoßtrupps vom „Duschdig“ bis in den Fasnetsfriddig unterwegs, und , oder, trafen sich schon wieder am frühen Fasnetsfriddig, um als Stoßtrupp weiter mit Musik durch´s Städtli und durch die G´schäfter zu ziehen. Freunde ergänzten die Gruppe mit allerlei Rythmusinstrumenten. Da vor einem viertel Jahrhundert am Fasnetfriddig eher wenig los war traf man gerade an diesem Tag auf die „Waldkircher“ und hatte überall genügend Platz.

Wahrscheinlich 1989 wurde der Entschluss gefasst, statt wie bisher mit Pfeifen, Trommeln und allerlei anderen Instrumenten, doch was mit Blasmusik zu versuchen.

Bei Recherchen ist Karlheinz immer eine gute Bank und er erinnerte sich wie folgt:
"Bzgl. Initialidee habe ich in Erinnerung das wir uns beide im Anschluß eines Fasnetumzuges (Irgendwo auswärts) "angestachelt" haben, dass wir uns ein Instrument kaufen wollen.
Wir hatten an diesem Ausmarsch nur einen kleinen Haufen Stadtmusik dabei und wir beide waren der Meinung, für Fasnet kann das nicht so schwer sein.
In der Halle wollte Aurel uns mit auf die Bühne haben, weil er nur so wenige Stadtmusiker hatte und die Bühne sonst so leer aussieht ("wir haben ja das gleiche blau ....").
Ich habe im Anschluß Aurel Manciu gefragt wo ich eine gebrauchte Trompete bekommen kann und er hatte mir dann eine alte von sich für 150 DM verkauft."
(Zitat Karlheinz)

Berthold hatte schon eine Trompete, die er mit Unterstützung von Aurel im Ausland gekauft hatte.
Was an Instrumente fehlte wurde geliehen, wie z.B. das kleine Tenorhorn, das Karlheinz sich immer von einem Bekannten geliehen hatte. Trommeln waren ja vom Spielmannszug ohnehin da. Wenn es sowas wie die eigentlichen Gründungsmitglieder gibt, dann sind das unter anderem Berthold, Karlheinz, Rolf, Ralph, Lexer und ich.
In diesem Zusammenhang ist noch zu sagen, dass es zuvor eigentlich zwei bürgerwehrnahe Gruppen waren, die am Friddig durchs Städtli zogen. Die eine Gruppe war Berthold, Bernd und Karlheinz Himmelsbach, die andere waren Rolf, Lexer, Ralph, Freddy, Martin Hoch, Dieter Ruesch und ich und einige Freunde, wie unser Doc., aber auch Michael Martin kurz Beef. Unmittelbar nach der Fasnet wurde dieses Vorhaben angegangen und zu Üben angefangen, eben, so gut es ging, mit dem Ziel am nächsten Fasnetsfriddig zu päpern. Daraus leitete sich dann auch der Name Fasnetspäperer ab.

Geprobt wurde bei mir in der Schlosserei und später im Keller des Wohnhauses, sehr zur „Freude der ganzen Hausbewohner und der Nachbarschaft“.

Meine Frau versuchte auch immer an den Donnerstagen der Probe irgendwo bei einer ihrer Freundinnen unter zu kommen.

Auch meine Nachbarschaft durfte an den Proben teilhaben. Besonders bei der Nachbarschaft rechts von mir fand die große Trommel Freunde fürs Leben, die dann, wie mir später mal zugetragen wurde, den Geräuschpegel mittels Phonmessgeräten kontrollierten.
Am Fasnetfriddig 1990 ging es dann los. Wir trafen uns beim Rolf in der Elzstraße, bewaffnet mit unseren Päpen, den Trompeten und Tenorhörnern sowie kleinen Trommeln und der “Schießbude“ ( große Trommel und Becken) und zogen durch die Stadt.

Anfänglich konnten wir gerade mal eine Hand voll Lieder, unter anderem d´Fasnet kummt, wenn´s Waldkirch in de schene Stadt und den Hexenwalzer. Auch waren damals die Instrumente einiger Päperer in einem desolaten Zustand und konnten nur mit Einmachgummis Klebestreifen und Ähnlichem während der Fasnet am Leben erhalten werden.
Da der Fasnetfriddig immer schon sehr anstrengend war, mußte gerade in der „ toten Zeit“ so um 6 Uhr, nachdem einige Punkte schon abgeklappert waren, eine Bleibe mit entsprechender Verpflegung gefunden werden. Zu erwähnen sind die Verköstigungen mit Gulaschsuppe beim Karlheinz Schwiegereltern. Auch waren wir schon bei Ogons, oder machten eine Visite bei meinen Schwiegereltern und vielen mehr. Auch heute noch werden wir entsprechend verpflegt und haben viele Gönner.

Eine lange Tradition hat der Besuch im Vincenz-Kindergarten am Fasnetsfriddig.
Vom Spielmannszug übernommen besuchen nun die Fasnetspäperer am Fasnetfriddig den Kindergarten und musizieren um auch schon die kleinen Narren ins Geschehen mit einzubinden. Das zwischenzeitliche traditionelle Frühstück im Felsenkeller und jetzt im Scheffelhof entwickelte sich in den folgenden Jahren.

Das musikalische Repertoire wurde ausgebaut und die Gruppe durch Freunde ergänzt. Heute sind wir 20 Personen.
Unser Ziel ist, wie schon in den Anfängen, der Spaß an der Fasnet. Zwischenzeitlich sind wir zu einer festen Größe in der Waldkircher Fasnet geworden. Natürlich sind wir bei diversen Fasnetsveranstaltungen im Vorfeld der Fasnet mit dabei, doch unsere Haupttage sind der Fasnetfriddig und der Fasnetmendig.

Wir freuen uns schon auf die nächste Fasnet mit viel Gepäpere und viel Narri, Narro !